Hackenhof

Frühgeschichtlich ist zu erwähnen, dass sich an der Stelle des heutigen Hackenhofs bereits eine Ansiedlung mit dem Namen Baierlach befand. Nachdem es hier heute noch die Flurbezeichnung Baierlach gibt, ist es nahe liegend, dass es sich um diese Stelle handelt. Im Jahre 876 wird in der Freisinger Traditionsurkunde Nr. 949 der Ort Purinloh, das heißt Loh oder Wald in dem ein Burg = Gebäude steht, erwähnt. Der kleine Ort wird wohl kaum über die Ungarneinfälle, also das 10. Jahrhundert hinausgekommen sein, da keine weiteren Erwähnungen mehr aufzufinden sind. Im Jahre 1863 kauften das Bad in Mariabrunn Benedikt Hohenester und seine Frau Amalie, die legendäre Doktorbäuerin. Weil das Geschäft mit dem Gesundbad gut florierte, waren beide in der Lage, Grundstücke zuzukaufen. Ab 1864 wurde Grund um Mariabrunn und ab 1869 Torfgründe in der Gegend des heutigen Mooshäusl’s gekauft. Da die Hohenesters gut zahlten, kamen immer mehr Ampermochinger Bauern auf die Idee, Grund anzumieten.

In der Baierlach kauften Benedikt und Amalie Hohenester am 29.12.1870 erstmals 7,64 Tagwerk. Mit dem Ziel, hier in der Gegend einen Bauernhof zu errichten, wurde sich um weitere Grundstücke bemüht. Im Jahre 1878 wurde ein Wohnhaus errichtet und mit der Haus Nr. Ampermoching 61 versehen. Am 24.03.1878 verstarb die weit über Deutschland hinaus bekannte Badbesitzerin Amalie Hohenester 51- jährig in Mariabrunn. Nach dem Tag führte Hohenester den Badbetrieb in Mariabrunn mit seiner Nichte Ottilie weiter. Doch der große Zulauf blieb nun aus, so wie auch die Einnahmen. Er musste seine Besitzungen in Mariabrunn, Mooshäusl, sowie in Schönbrunn verkaufen. Nur den Hackenhof, benannt nach dem südlich gelegenen Hackenfeld, konnte Hohenester halten.

1883 vergrößerte Hohenester das Wohnhaus, baute einen Pferdestall mit Stadel, eine Torfremisse und ein Backhaus. Hohenester hatte sich übernommen und es kam am 06.10.1887 zur Zwangsversteigerung des Hackenhofes. Den Zuschlag erhielt zum Preis von 40.000,00 Mark der neuer Besitzer von Mariabrunn, Heinrich Graf von Rambaldi, königlich-bayerischer Premierleutnant zur Disposition und dessen Frau Berta Gräfin von Rambaldi. Bereits am 19.01.1894 verkaufte Graf Rambaldi den Hackenhof an die Aktienbrauerei zum Löwenbräu in München. Im zweiten Weltkrieg befand sich neben dem Hackenhof eine Flakstellung.

Am 25.10.1950 tauschte die Löwenbräu Aktiengesellsacht die Flur Nr. 755 Hackenwiese zu 20,27 Tagwerk von der Siedlergemeinschaft Bauer-Handwerker GmbH Dachau ein.