Oberweilbach

Gegenüber dem ins frühe Mittelalter zurückgehenden Unterweilbach scheint Oberweilbach eine hochmittelalterliche Rodung zu sein. Bei der zunächst unter der Bezeichnung Wilpah, Wilpach, Weilpach erscheinenden Siedlung handelt es sich stets um Unterweilbach. In Anbetracht der zahlreichen früh- und hochmittelalterlichen Nennungen ist es auffällig, dass erst im Jahre 1315 von einem "Nidernweilpach" die Rede ist und die Bezeichnung "ze obern Weilbach" erstmals 1329 in einer Urkunde der Deutschordenskommende Blumenthal erscheint. Über Jahrhunderte hinweg bestand dann Oberweilbach aus zwei Ganzhöfen (Deimer und Meisinger), einem Halbhof (Bögl) und aus zwei Sölden, von denen eine ab 1532 als Viertelhof bezeichnet wird (Siegl), während die andere 1663 an den Böglhof kam.Wahrscheinlich gehen die Anfänge von Oberweilbach auf jenes um 1180 genannte Narrenhofen zurück, das Sigifrit von Wilpach beim Eintritt seiner Schwester ins Kloster Weihenstephan diesem übergibt. Dr. Scheidl meinte nun, dass der aus zwei bis drei Höfen bestandene Ort Narrenhofen in der Nähe des "Sommerhauses" lag und schon 1350 eine Wüstung war. An den Ort scheint aber der spätere "Narrelhof" anzuknüpfen, der noch 1404 zusammen mit dem Unterweilbacher Sedlhof als Besitz des Hans Schluder auf Weilbach genannt wird. Dass der Narrelhof offensichtlich in Oberweilbach lag, wird daraus deutlich, dass es hier 1451 noch einen Narelmair gibt. Als Relikt der alten Schenkung von "Narrenhofen" an Weihenstephan war 1356 der sogenannte "Cappelhof" zu Oberweilbach auch noch ein freisingisches Lehen. Als die Grundherrin dieses Hofes, die Münchner Bürgerin Kunigund die Glanbeckin, ihn dem Kloster Fürstenfeld als Seelgerät vermachte, eignete Bischof Albert von Freising den Hof 1356 dem Kloster, d.h. löste die bisherige Lehensabhängigkeit. Am 19. Juli 1416 vertauschte aber der Abt von Fürstenfeld diesen Hof zu "Obern Weylbach" dem Hans Schluder zu Weylbach und erhielt dafür den Lindacher Hof bei Oberroth.