Ampermoching

Ampermoching dürfte als ein sogenannter echter "-ing-Ort" zu den ältesten Siedlungen unseres Raumes zählen. Es war Stammsitz der "Mohingara" aus dem hochedlen Geschlecht der Fagana. Obwohl vielfach die Meinung vertreten wird, der alte Sitz dieses Geschlechtes sei Feldmoching gewesen und Ampermoching, das ab 826 mehrfach als "Holzmohingas" genannt wird, ihr Rodungsort, dürften doch die "Moching"-Nennungen auf Ampermoching zu beziehen sein. Auch später ist unter Mochingen in der Regel Ampermoching zu verstehen, während Feldmoching stets mit dem Zusatz "Feld-" gekennzeichnet wurde. Wir meinen deshalb, dass das 748 erstmals genannte "Machinga" unser Ampermoching ist. Gegen diese Annahme spricht allerdings das bei Feldmoching aufgedeckte große bajuwarische Reihengräberfeld, dessen erste Belegung auf die Mitte des sechsten Jahrhunderts datiert wird. "Machinga" tritt 748 als Gerichtsort des Herzogs Tassilo ins Licht der Geschichte und ist in den Jahren 816 und 825 als Grafschaftsschranne - Gerichtsort der Gaugrafen - bezeugt. Dass es sich dabei tatsächlich um Ampermoching und nicht um Feldmoching handelt, ist daraus erkennbar, dass 826 und 827 das Grafschaftsgericht in "Holzmohingas" tagt, und dass Ampermoching die Funktion als Gerichtsort bis 1359 behielt.  

Die Quellen schweigen 200 Jahre lang über unseren Ort. Erst um 1060 hören wir von einem edelfreien Geschlecht, dessen Angehörige sich nach Marbach und Ampermoching nannten. Ihre Leitnamen waren Goteschalc, Pernhard, Otacher und Markqard. Sie scheinen zunächst Vasallen der Grafen von Ottenburg-Grögling gewesen zu sein und treten ab dem beginnenden 12. Jahrhundert im Gefolge der Grafen von Scheyern auf. Die Edelfreien von Moching-Marbach dürften in der Mitte des 12. Jahrhunderts ausgestorben sein. Ihr Besitz scheint an die Grafen von Valley gekommen zu sein und nach deren Aussterben im Jahre 1238 an die Wittelsbacher.Die grundherrlichen Verhältnisse waren in Ampermoching früher zersplittert. So unterstanden 25 Anwesen ( 4 Ganzhöfe, 1 Halbhof, 1 Viertelhof und 19 Sölden) der Hofmark Schönbrunn, von denen noch 1671 13 Anwesen (3 Ganzhöfe, 1 Halbhof, 1 Viertelhof und 8 Sölden) dem Kastenamt Dachau unterstanden und um 1674 dem Schönbrunner Hofmarksherrn übertragen wurden. Der Grundherrschaft des Gotteshauses Ampermoching unterstanden 12 Anwesen (1 Halbhof und 11 Sölden), dem hiesigen Pfarrer 4 Sölden, der Domkustorei Freising 1 Sölde, dem Kazmayrschen Benefizium bei U.L.F. in München 1 Ganzhof und 1 Sölde, dem Kloster Fürstenfeld 1 Ganzhof und 2 als Zubau genutzte Halbhöfe sowie 1 Sölde, der Hofmark Haimhausen und der Gmain Ampermoching das Hüthaus.