Die Siedlungsgeschichte der Gemeindeteile von Hebertshausen
Die offene Amperlandschaft im Bereich der heutigen Gemeinde Hebertshausen lockte bereits in vorgeschichtlicher Zeit Menschen an. Ob aber schon in vorrömischer Zeit hier Siedlungen bestanden, ist zweifelhaft, denn das in Deutenhofen gefundene Schwert aus der Bronzezeit lässt noch keinen Schluss auf eine Ansiedlung zu. Eine besondere Bedeutung bekam unser Gemeindegebiet aber ab Christi Geburt, nachdem die Römer im Jahre 15 v. Chr. das Land von Südtirol bis zur Donau unter ihre Herrschaft gebracht hatten. Im Rahmen der herrschaftlichen Durchdringung legten sie großzügig geführte Straßen an und errichteten in deren Nähe Gutshöfe. Die Bedeutung der Römerstraßen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, zumal sie bis ins hohe Mittelalter hinein die Hauptverkehrsadern blieben und erst im Zuge des Aufbauens einer Landesherrschaft durch die Wittelsbacher ab dem 13. Jahrhundert durch neue Straßenzüge ersetzt wurden. Die besondere Bedeutung, die dem Raum um Hebertshausen zukam, rührte vom Amperübergang der von Wels über Oberföhring kommenden und nach Augsburg führenden Römerstraße her, der kurz vor der Würmmündung in die Amper lag. Es ist bis heute nicht geklärt, ob diese Römerstraße sodann das Prittlbacher Tal aufwärts führte oder in Hebertshausen etwa der Trasse der heutigen Bahnhofstraße folgte. Auf alle Fälle führte sie aber durch das heutige Goppertshofen und durch Pellheim. Konnte zwar innerhalb des Gemeindebereiches nur in Unterweilbach ein römischer Gutshof entdeckt werden, so ist doch allgemein bekannt, dass Flussübergängen damals, wie auch noch später, stets eine besondere Bedeutung zukam. Dies zeigte sich deutlich nach der bajuwarischen Landnahme, als Altbayern unter merowingische Herrschaft gelangte. Aus der ältesten bajuwarischen Besiedlungsstufe stammt Ampermoching, das als Machinga im Jahre 748 in die Geschichte eintritt und Pellheim, das als "heim-Ort" auf ein aus römischem Fiskalgut stammendes merowingisches Königsgut hindeutet. Das 802 als Wilpah ins Licht der Geschichte tretende Unterweilbach knüpft an die alte römische Villa, den römischen Gutshof, an und beweist, dass dessen Ruinen damals noch sichtbar waren. Umso größere Bedeutung muss der Amperübergang der alten Römerstraße mit dem 772 genannten "villa Uuirma" besessen haben. Bereits 748 tritt Ampermoching als Gerichtsort des Herzogs Tassilo in Erscheinung und damit als ein Ort mit herausragender Stellung. Die Bedeutung unseres Raumes wird dadurch weiter unterstrichen, dass sich hier die alte Römerstraße mit der frühmittelalterlichen Amperstraße kreuzte, die von Haimhausen - mit dem Amperübergang einer weiteren Römerstraße - kommend, bei Ampermoching die Amper überquerte und von hier über Hebertshausen die Amper und weiter die Maisach aufwärts führte. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass wir hier später eine Konzentration des Besitzes der Grafen von Schyren und später deren Nachkommen, der Wittelsbacher, finden. Die Siedlungsgeschichte wollen wir in den folgenden Ortsbeiträgen im Einzelnen nachgehen.
Geschichte der Gemeinde
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